Open Access Publikation

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Im Rahmen der IDDRG-Konferenz 2025 in Lissabon wurde der Beitrag „Improving the local formability of a AA7075 aluminum alloy by laser-induced modification of the alloying concept“ als einer der zehn besten Konferenzbeiträge ausgezeichnet. Die erweiterte Fassung wurde nun im renommierten Journal Advances in Industrial and Manufacturing Engineering (AIME, Scopus Q1) veröffentlicht und ist als Open Access verfügbar. Die Publikation trägt den Titel „Impact of partial rolling on structural integrity and mechanical properties of AA7075 Tailor Alloyed Blanks“ und präsentiert neue Ergebnisse zum innovativen Ansatz der Tailor Alloyed Blanks. Angesichts der weltweit steigenden Nachfrage nach Aluminiumlegierungen gewinnen nachhaltige Materialstrategien zunehmend an Bedeutung. Da die Primäraluminiumproduktion aus Bauxit energieintensiv ist und mit globalen Rohstoffabhängigkeiten einhergeht, rücken Recyclingkonzepte und neue Legierungsansätze in den Fokus. Sekundäraluminium, also aus Schrott gewonnenes Aluminium, benötigt nur einen Bruchteil der Energie der Primärproduktion, stellt jedoch höhere Anforderungen an die Reinheit und Zusammensetzung des Materials. Ein Ansatz, um die mechanische Leistungsfähigkeit trotz größerer Materialvielfalt zu erhalten, sind Crossover-Legierungen. Dabei werden unterschiedliche Legierungssysteme miteinander kombiniert, um ihre jeweiligen Vorteile – etwa hohe Festigkeit und gute Umformbarkeit – in einem Werkstoff zu vereinen. In der Praxis stoßen diese Crossover-Legierungen jedoch an Grenzen, wenn Bauteile komplexe Geometrien oder lokal stark variierende Anforderungen aufweisen. Ein Bereich kann beispielsweise hohe Festigkeit benötigen, während ein anderer besonders duktil sein muss. Hier setzt das Konzept der Tailor Alloyed Blanks an. Es erlaubt, innerhalb eines einzigen Blechs die Legierungszusammensetzung lokal zu verändern – genau dort, wo spezifische Eigenschaften gefordert sind. So lassen sich Bereiche mit hoher Festigkeit und Zonen mit erhöhter Umformbarkeit kombinieren und an den jeweiligen Anwendungsfall anpassen. In der aktuell erschienenen Publikation wird gezeigt, wie sich dieses Konzept durch einen zusätzlichen, partiellen Walzschritt weiter optimieren lässt. Das Verfahren verbessert die Oberflächenqualität und Festigkeit der lokal angepassten Bereiche und steigert zugleich die Prozessstabilität und Umformbarkeit.

Der Beitrag ist über https://doi.org/10.1016/j.aime.2025.100176 einzusehen. Er entstand im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekts „Tailor Alloyed Blanks – Herstellung hochfester, prozessangepasster Halbzeuge durch lokale laserbasierte Anpassung des Legierungssystems“ (Projektnummer 521490180).

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